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Busunfall auf A9: Die häufigste Ursache von Unglücken


Nach Unfall auf A9
Das ist die häufigste Ursache für Busunglücke

Von t-online, dom

28.03.2024Lesedauer: 3 Min.
imago images 0442557349Vergrößern des BildesAuf der A9 bei Leipzig: Feuerwehrleute und Polizisten am verunglückten Reisebus. (Quelle: IMAGO/ArcheoPix /imago)
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Das Busunglück mit vier Toten auf der A9 beschäftigt die Menschen in Deutschland. Wie konnte das passieren? Und wie oft geraten Reisebusse in Unfallsituationen?

Der schwere Unfall mit einem auf der A9 umgekippten Bus kurz vor dem Osterfest bedrückt die Menschen in Deutschland. Vier Tote und mehr als 20 Verletzte forderte das Unglück am Mittwoch. Der Flixbus-Fahrer befindet sich nicht unter den Opfern.

Warum der Doppelstockbus mit 53 Insassen nach rechts von der Strecke abkam und auf die Seite stürzte, ist noch nicht bekannt. War es ein zerplatzter Reifen? Ein Sekundenschlaf des Fahrers? Laut Flixbus waren zwei Fahrer an Bord und hatten die Ruhezeiten vor der Fahrt von Berlin nach Zürich eingehalten (lesen Sie hier einen Erlebnisbericht).

Womöglich werden wir nie erfahren, was tatsächlich zu dem Unglück führte. Welche Ursachen es für Busunglücke im Allgemeinem gibt und welche die häufigste ist, haben Statistiker aber ermittelt.

Busse: Das ist die häufigste Unfallursache

Die letzte große Analyse zur Ursache von Busunfällen stammt aus dem Jahr 2020. Sie wurde vom Statistischen Bundesamt herausgegeben und kommt zu dem Ergebnis, dass die Ursache von Unfällen häufig im sogenannten menschlichen Versagen liegt. Das heißt: Der Fahrer begeht einen Fehler, der zu einem Unfall führt.

Um eines vorwegzunehmen: Busunfälle mit Personenschaden sind im Vergleich mit anderen Verkehrsunfällen eher selten. Im Jahr 2020 waren 4.547 Fahrer von Bussen an Unfällen mit Personenschaden beteiligt, das entspricht laut der Studie einem Anteil von 0,9 Prozent aller Beteiligten. Zum Vergleich: Der Anteil von Omnibussen am Gesamtbestand aller Kraftfahrzeuge in Deutschland lag 2020 bei nur 0,1 Prozent.

Passieren Busunfälle dennoch, dann sind häufig Linienbusse involviert. So verunglückten die meisten Businsassen im Jahr 2020 laut den Statistikern in einem Linienbus (71,5 Prozent). In einem Schulbus kamen 4,6 Prozent zu Schaden, nur 2 Prozent in Reisebussen. Mehr als jeder fünfte Verunglückte saß in einem sonstigen Bus (22 Prozent).

Diese Fehler von Busfahrern führten zu Unfällen

  • Abstandsfehler waren laut Statistischem Bundesamt mit 13,2 Prozent das häufigste, in einem Unfall resultierende Fehlverhalten,
  • gefolgt von Fehlern beim Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren, Ein- und Anfahren (12,8 Prozent).
  • Weiterhin führten Vorfahrts- beziehungsweise Vorrangfehler in 8,1 Prozent der Fälle zu einem Crash.
  • Das falsche Verhalten gegenüber Fußgängern resultierte in 7,2 Prozent der Fälle in einem Unfall.
  • Eine nicht angepasste Geschwindigkeit schlug mit 4,9 Prozent zu Buche.
  • Wichtig: Alkoholeinfluss wurde den an Unfällen beteiligen Busfahrern von der Polizei in dem entsprechenden Jahr nie angelastet (0,0 Prozent).

Todesopfer

Im Jahr 2023 starben 16 Menschen bei Verkehrsunfällen mit der Beteiligung eines Busses, 2022 waren es acht, 2021 fünf, und 2020 gab es zehn Todesopfer (Statistisches Bundesamt).

Die Analyse des Statistischen Bundesamtes beschreibt auch die Unfalltypen, also die Konfliktsituationen, die zum Unfall führen – nennt aber keine Zahlen. Definiert werden diese:

  • Der Fahrunfall: Der Unfall geschah, weil der Fahrer die Kontrolle über das Gefährt verlor (wegen nicht angepasster Geschwindigkeit oder falscher Einschätzung des Straßenverlaufs oder Straßenzustandes), ohne dass andere Verkehrsteilnehmer dazu beigetragen haben. Infolge unkontrollierter Fahrzeugbewegungen kann es dann zum Zusammenstoß mit anderen Verkehrsteilnehmern kommen.
  • Der Abbiege-Unfall: In solchen Fällen kam es zu einem Konflikt zwischen einem Abbieger und einem aus gleicher oder entgegengesetzter Richtung kommenden Verkehrsteilnehmer (auch Fußgänger) an Kreuzungen, Einmündungen, Grundstücks- oder Parkplatzzufahrten.
  • Der Einbiegen-/Kreuzen-Unfall: Hier sind Zusammenstöße gemeint, die entstehen, weil jemand die Vorfahrt nicht beachtet und es an Kreuzungen, Einmündungen oder Ausfahrten von Grundstücken und Parkplätzen knallt.
  • Der Überschreiten-Unfall: Hier geht es darum, dass ein Fußgänger auf der Fahrbahn angefahren wird.
  • Der Unfall durch ruhenden Verkehr: Der Unfall wurde ausgelöst durch einen Konflikt zwischen einem Fahrzeug im fließenden Verkehr mit einem Fahrzeug, das parkt oder hält.
  • Der Unfall im Längsverkehr: So werden Unfälle beschrieben, die im fließenden Verkehr zwischen Teilnehmern passieren, die sich in gleicher oder entgegengesetzter Richtung bewegen.
  • Sonstiger Unfall: Hierzu zählen alle Unfälle, die keinem anderen Unfalltyp zuzuordnen sind. Beispiele: Wenden, Rückwärtsfahren, Parker untereinander, Hindernis oder Tier auf der Fahrbahn, plötzlicher Fahrzeugschaden durch Bremsversagen, Reifenschäden oder Ähnliches.
Verwendete Quellen
  • Material der Nachrichtenagentur dpa
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